Historisches Revival im Oberengadin: Diavolezza Glacier Race kürt Gletscherteufel
Heute, am 16. März 2024, fand nach 44 Jahren das erste Diavolezza Glacier Race im Oberengadin statt. Beim grossen Revival des traditionellen Volksrennens gingen 195 Teilnehmer:innen in verschiedenen Kategorien für Ski und Snowboard bei der Bergstation Diavolezza auf 2’978 Meter über Meer an den Start.
Spannung und Sportgeist lagen beim heutigen Volksrennen auf der Diavolezza in der Luft. Die Rennstrecke und gleichzeitig längste Gletscherabfahrt der Schweiz führte über den Pers- und den Morteratschgletscher, vorbei an den weltbekannten Eisriesen Piz Palü und Piz Bernina, bis hinunter nach Morteratsch. Nacheinander meisterten 195 Teilnehmer:innen bei Sonnenschein und guten Sichtverhältnissen die acht Kilometer lange Abfahrt über 1’000 Höhenmeter.
Das Organisationskomitee um die Diavolezza Lagalb AG, die Bergsteigerschule Pontresina und Pontresina Tourismus zeigten sich sehr zufrieden mit dem Revival. ”Wir sind sehr froh, dass das Rennen ohne Unterbrechungen und ohne Unfälle oder Verletzungen durchgeführt werden konnte”, zeigt sich Nicolà Michael, Leiter Marketing & Sales der Diavolezza Lagalb AG und Initiant des Rennens, zufrieden mit der Premiere des Diavolezza Glacier Race. “Es war schön zu sehen, wie die Freude an den Volkssportarten Ski und Snowboard die Teilnehmer:innen auf dem Berg vereinte.” Am Nachmittag stand fest, wer die unpräparierte Piste am schnellsten gemeistert hat.
Kreative Freude am Schneesport
An erster Stelle stand jedoch nicht die schnellste Zeit, sondern die Freude am Schneesport. So gingen in der Familienkategorie auch Eltern mit ihrem Nachwuchs an den Start. Vor Ort fiel ausserdem die Kreativität der Teilnehmer:innen auf, die in der Fun-Kategorie an den Start gingen. Von Teufel:innen über Steinböcke bis hin zu 80er Jahre Hippies zeigte sich das Feld in fabelhaften Kostümen.
Die Schnellsten sichern sich den Teufels-Titel
Die Siegerehrung fand am Nachmittag während der Viva la Via Gletscheredition auf dem Plazza Bellavita in Pontresina statt. Die Frau und der Mann mit der Tagesbestzeit wurden zur Gletscherteufelin und zum Gletscherteufel gekürt und auf dem einzigartigen Holzpokal in Form einer Teufelin verewigt. Dabei handelte es sich um Skifahrerin Nina Lussi mit einer Zeit von 18:25,2 und Skifahrer Jonathan Fiol aus St. Moritz mit einer Zeit von 13:42,8. Schnellster Snowboarder wurde Giancarlo Salis aus Pontresina mit einer Zeit von 17:43,2. Weitere Ergebnisse der verschiedenen Kategorien sind unter glacier-race.ch einsehbar.
Charity-Aktion für den Gletscherschutz
Ein Viertel der Anmeldegebühren und der Erlös der Gletscher-Auktion, die anschliessend an die Siegerehrung stattfand, kommen verschiedenen Gletscherpflegeprojekten zugute. Ein Teil des Erlöses wird dem Verein GlaciersAlive gespendet, der sich in diversen Projekten für den Schutz von gefrorenen Süsswasserspeichern zur nachhaltigen Sicherung der Wasserversorgung in Gebirgsregionen einsetzt. Ein weiterer Teil kommt dem jährlichen Glacier Clean-Up Day zugute. ORMA, die höchstgelegene Single-Malt-Whisky-Destillerie der Welt auf dem Corvatsch, fertigte für das Rennen eine Sonderedition mit dem Namen “vadret” an – romanisch für Gletscher. Vom Verkauf jeder Flasche kommen künftig 25 Franken dem Gletscherschutz zugute.
Nach dem historischen Rennen bildete die Afterparty des Diavolezza Glacier Race mit einem Live-Konzert der Coverband "Polly Wants A Party" den perfekten Abschluss des Tages. Zuschauende und Gäste liessen die Erfolge des Tages Revue passieren und tanzten an den Afterparties im Hotel Kronenhof und im Pöstlikeller in Pontresina weiter um die Wette.
Das nächste Diavolezza Glacier Race ist bereits für den 15. März 2025 geplant. Wer das nächste Volksrennen nicht verpassen will, sollte sich das Datum im Kalender fett eintragen.
Ein Teil der Gletscher-Abfahrt Bild: Romano Salis
