Der Harz  ist Deutschlands nördlichstes Mittelgebirge, wie ein Bollwerk ragt es in die Norddeutsche Tiefebene. Dichter und Denker hat das Gebirge im  sehr angeregt. Schon Goethe schrieb 1777 seine "Harzreise im Winter"; er interessierte sich freilich weniger für die Natur als für die Förderung des Bergbaus. Heinrich Heine, ein halbes Jahrhundert später, reiste auch dorthin. Er beschrieb den Harz touristisch: "Auf die Berge will ich steigen, auf die schroffen Felsenhöhn." Von Eichendorff reiste durch das Bergland und auch der Märchendichter Hans Christian Andersen. Der schrieb 1831 die "Schattenbilder einer Reise in den Harz."  Geografisch liegt der Harz an der Grenze, früher war hier die innerdeutsche Grenze, undurchlässig und waffenstarrend, der Brocken, mit 1142 der höchste derHarzberge, war militärisches Sperrgebiet. Heute ist es glücklicherweise nur noch die Grenze zwischen den Bundesländern Niedersachsen im Westen und Sachsen-Anhalt im Osten.

Der Name des Harzes kommt aus dem Althochdeutschen, damals hieß er "Hard", was nichts anderes als Wald am Berg bedeutet und auch heute noch immer in vielen Ortsnamen zu finden ist.  Der Harz war in der Frühzeit nur sehr wenig besiedelt, erst als kurz vor dem Jahre 1000 in der Nähe von Goslar Silbererz gefunden wurde, kamen die Menschen. Sie gründeten Siedlungen, der Herzog von Sachsen, der nicht weit in Braunschweig residierte, verlieh ihnen die Abgabenfreiheit, um sie in der wilden einsamen Gebirgsregion zu halten. Und es war eine sehr einträgliches Unternehmen, denn es wurde nicht nur Silber gefördert, sondern auch Blei, Kupfer und sogar Gold - ganz abgesehen von anderen seltenen Metallen. Zu Beginn waren es einfache Gruben, in denen das Erz im Tagebau gewonnen wurde, doch schon bald folgte man den Erzadern in die Tiefe des Berges.

Heute ist der Harz ein beliebtes Reiseziel, das in zwei Regionen eingeteilt ist: Der Obere Harz, der zu Niedersachsen gehört, dazu das westliche Umland, und der untere Harz in Sachsen-Anhalt und sein Vorland bis zur Saale.