Das heutige Bundesland Tirol mit seinem südöstlichen Teil Osttirol ist heute wie früher ein Land der Straßen, der Wege. Über das breite Inntal, eines der wenigen Längstäler der Ostalpen, wanderten die Menschen schon in vorgeschichtlicher Zeit von Nord nach Süd. Die Römer, geniale Straßenbauer, legten über den Brenner und den Reschenpass ihre Straße an, eine weiter über den Fernpass nach Augsburg, die andere durch das Inntal zur Donau. Das Mittelalter benutzte weiterhin diese Trassen; und auch heute folgt der Verkehr den alten Römerstraßen.
Der Inn, aus den südlichen Bergen des Engadins kommend, durchfließt das heutige Tirol. Tirols Mitte ist Innsbruck, Knotenpunkt der Straßen und Residenzstadt. Große Seitentäler wie das Ötztal oder das Zillertal öffnen den Zugang zum Alpenhauptkamm
Osttirol liegt südlich davon und ist der letzte Rest österreichischen Gebiets südlich des Brenners. Südtirol und Tirol waren eine Einheit, die Stammburg der Tiroler Fürsten liegt bei Meran. Jenes Tal, durch das heute die Brennerautobahn führt, nennt sich Wipptal und führt den Namen von Innsbruck bis Sterzing, ohne sich um eine Staatsgrenze am Brenner zu scheren. Und die Tiroler, nördlich wie südlich des Brenners, verstehen sich immer noch als "Tiroler", nicht so sehr als Österreicher und schon gar nicht als Italiener.