Wandern in Deutschland - Der Bayerische Wald

Der Bayerische Wald. In früheren Zeiten ein wildes, unbesiedeltes Gebiet, in denen wilde Tiere wie Wolf, Bär und Luchs jagten. Nur wenige Saumpfade führten durch den tiefen Wald nach Böhmen hinein. Erst die Passauer Bischöfe und die Mönche aus Niederaltaich begannen, den Wald zu roden und das Land zu besiedeln. Vom Urwald ist nur ein kleines Gebiet im Nationalpark übriggeblieben; und auch die Straßen sind heute besser. Als Wandergebiet ist der Bayerische Wald, zwischen Donau und böhmischer Grenze, heute ein wirklich herausragendes Gebiet.

Auf rund 6.000 Quadratkilometern breitet sich der Bayerische Wald zwischen Donau, Böhmerwald und der österreichischen Landesgrenze aus. In der größten Waldlandschaft Mitteleuropas erlebt man grüne Natur mit klaren Bächen und Seen in der reinsten Luft, die man in der Bundesrepublik gemessen hat. Entlang der Grenze zu Tschechien liegt Deutschlands einziger Urwald, der Nationalpark Bayerischer Wald. Im Kerngebiet des Nationalparks gedeiht eine Natur, die von Menschen vollkommen unberührt ist. Schon 1970, als erster Nationalpark Deutschlands, wurde der 13.000 Hektar große Abschnitt, nordöstlich von Grafenau, unter besonderen Schutz gestellt. 1997 wurde der Nationalpark auf 24.000 Hektar erweitert. Damit entstand in Ostbayern Europas größtes Wald-Naturschutzgebiet. Zusammen mit dem benachbarten tschechischen Nationalpark Šumava, liegt hier im Herzen Europas nun das größte Naturschutzprojekt auf dem Kontinent. Dank der strengen Verordnungen wird alles ganz und gar der Natur überlassen, um die Ursprünglichkeit und biologische Vielfalt dieses Waldes wiederherzustellen. Wer die Gesetze respektiert und sich ruhig verhält, kann Tierarten beobachten, die schon als ausgestorben galten, wie Luchse oder Fischotter.

Über den weltweit längsten Baumwipfelpfad gelangt man auf 1.300 Meter Länge in einen 44 Meter hohen Baumturm. Er bietet einen atemberaubenden Blick auf das Gebiet rund um den 1.373 Meter hohen Lusen. Im gesamten Bayerischen Wald finden sich eine weitgehend intakte Natur und eine abwechslungsreiche Mittelgebirgslandschaft. Mehr als 130 Berggipfel über 1.000 Meter, die über das Waldmeer aufragen und bis fast zur 1.500-Meter-Grenze reichen, können erwandert werden, Berge mit Namen wie beispielsweise Arber, Rachel, Lusen, Osser, Dreisessel oder Brotjacklriegel. Der „Goldsteig“, ein Qualitätswanderweg, der vom Deutschen Wanderverband ausgezeichnet wurde, gehört zu den „Top Trails of Germany“. Er zieht sich auf zwei Wegvarianten und insgesamt 660 Kilometern von Marktredwitz bis Passau. Über weitere 750 Kilometer ebenso naturnahe Zuwege und Rundwege sind viele Orte mit dem Goldsteig vernetzt.
In den Wintermonaten, wenn sich der Bayerische Wald tief verschneit präsentiert, kommen sowohl Alpin-Skifahrer als auch Langläufer voll auf ihre Kosten. Es gibt rund 2.000 Kilometer gespurte Loipen und leistungsfähige Lifte und Bergbahnen. Modernste Anlagen findet man vor allem am Arber, dem höchsten Berg des Bayerischen Waldes, vor. Für Sport, Spiel und Spaß jeglicher Art für Jung und Alt bietet der Bayerische Wald das ganze Jahr hindurch ideale Bedingungen.
Auch Kunstinteressierte können in dieser Ecke Bayerns auf Entdeckungsreise gehen. Sehens- und Erlebenswertes erwartet sie in den geschichtsträchtigen Städten Straubing, Deggendorf und Passau. Eine kulturelle Fülle von Sehenswürdigkeiten findet man in den Museen der Städte und Märkte oder in altehrwürdigen Klöstern und auf Burganlagen. Eine der Hauptattraktionen im Bayerischen Wald aber ist das Glas. Dieses Kunsthandwerk ist schon seit dem Mittelalter im Bayerischen Wald heimisch. Heute zählt man den Bayerischen Wald zu den größten Glaszentren Europas. In den Manufakturen wird Glas nach modernen Produktionsmethoden hergestellt, doch das alte Handwerk der Glasmacher ist durch keine Maschine wirklich zu ersetzen. Noch heute holen die Glasbläser die glutflüssige, honigartige Schmelze mit der langen „Pfeife“ aus dem Ofen, drehen und schwenken sie. Scheinbar spielerisch entstehen Kelche, Gläser, Vasen und Schalen. Entlang der Glasstraße kann man die gläsernen Schönheiten und Schätze der Region kennenlernen. Kulinarische Genüsse sind Teil der Gastlichkeit dieses Landstrichs. In den gepflegten Gasthöfen, urigen Stuben oder modernen Cafés werden ländliche Spezialitäten und regionaltypische Gerichte serviert. Nach dem Essen trinkt man hier einen Schluck Bärwurz. Das ist ein Schnaps, der nach altem Rezept aus einer Wurzel destilliert wird, die nur im Bayerischen Wald wächst.

Die Urlaubsregion Bayerischer Wald hat unter dem Motto „Bayerwald-Expeditionen“ viele erlebnisreiche Ziele zusammengefasst. Jeder kommt dabei auf seine Weise der Natur ganz nahe, als mutiger Abenteurer oder stiller Entdecker. Die einen gehen mit dem Nationalpark-Ranger auf schmalen Pfaden durch den Urwald und erfahren viel über die schützenswerte Flora und Fauna des ältesten Nationalparks Deutschlands. Die anderen erfahren im Naturcamp, wie es sich in der Wildnis überleben lässt. Dabei ist ein Feuer ohne Feuerzeug zu entfachen noch die geringste Herausforderung. Outdoorfreunde lernen, wie man mit selbstgebauten Waffen oder mit der Hand fischt, sie überwinden Felsenwände oder überqueren einen Fluss auf einem selbstgebauten Floß. Abenteuerlust ohne Special Effects versprechen auch eine Canadiertour auf dem Regen oder eine Bergwerkstour in Bodenmais, Lam oder Kropfmühl.
Erholungssuchende Naturliebhaber können auf zahlreichen Wanderwegen die stillen Reize des Waldes genießen. Mehr als 130 Berggipfel in einer Höhenlage über 1.000 Meter können erwandert und beklettert werden. Eine Herausforderung für
 
Gipfelstürmer ist der Große Arber, mit 1.456 Metern der höchste Berg des bayerisch-böhmischen Grenzgebirges. Aufgrund der sich hier entfaltenden Natur mit ihren Wasserfällen, Mooren und eiszeitlichen Seen, nimmt der Große Arber unter den Bergen des Bayerischen Waldes einen ganz besonderen Rang ein. Am Wegesrand können Wanderer und Radler jedoch nicht nur eine abwechslungsreiche Pflanzenwelt entdecken, deren Ursprung bis in die Eiszeit zurückreicht. Es eröffnen sich auch imposante Einblicke in die geologischen Kostbarkeiten der Erdgeschichte, wie sie das Blockmeer am Lusen, die Wollsackverwitterungen am Dreisessel oder der Quarzit am Osser zeigen. Nicht selten ranken sich um diese Naturdenkmäler zahlreiche Mythen und Legenden, welche die Menschen der Region ihren Besuchern immer wieder gern erzählen.
 
Einen lebendigen Eindruck vom „Inneren“ des Bayerischen Waldes offenbart der Silberberg in Bodenmais. Der 955 Meter hohe Berg kann nicht nur von außen erklommen werden, sondern birgt in seinem Inneren historische Bergbaustollen, die durch das Besucherbergwerk zugänglich sind sowie ein beeindruckendes Mineralienmuseum. Über 80 verschiedene Mineralien sind am Silberberg nachgewiesen – ein Paradies für Mineralogen und Mineraliensammler.
 

Wandertipps Bayerischer Wald

Der Goldsteig führt von Marktredwitz im Oberpfälzer Wald bis nach Passau. Im Bayerischer Wald gibt zwei Varianten: einmal die Nordvariante, die alle Gipfel des Bayerischen Waldes mitnimmt und daher anspruchsvoller ist und die beschauliche Südroute, die über die Höhen des Vorderen Bayerischen Waldes führt.

Die Nordroute:
Thanstein - Passau
Zwischen Thanstein und Rötz liegen die Steinerne Wand und der Schwarzwihrberg mit seiner Schwarzenburg. Rötz, Waldmünchen, Furth im Wald, das bayerisch-böhmische Grenzland ist erreicht. Hier ist das „Grüne Dach Europas“, die größte zusammenhängende Waldlandschaft Mitteleuropas zwischen Atlantik und Ural. Schöne Städtchen, Kultur und grüne Natur wechseln sich wohltuend ab. Dann geht es hinauf auf die Tausender - Hohenbogen, Kaitersberg, Arber, Großer Falkenstein, Rachel, Lusen und Dreisessel. Unbestritten ein Herzstück auf der Goldsteigtour ist das Kerngebiet des Nationalparks Bayerischer Wald. Den Nationalpark einmal zu Fuß zu durchqueren ist wohl auch eine sportliche Herausforderung, doch noch viel mehr ist es ein grandioses Naturerlebnis. Noch einmal verändert sich das Bild der Natur im Dreiländereck. In der Heimat von Adalbert Stifter öffnet sich die Landschaft und bestimmt der weite Blick über das Donautal und das Mühlviertel das Panorama. Passau ist über Breitenberg, Sonnen und die Granitstadt Hauzenberg bald erreicht.

Die Südroute:
Neunburg vorm Wald - Passau
Wer sich für die Südvariante des Goldsteigs entscheidet, begibt sich in einen bunten Wechsel von schattigen Wald- und frischen Wiesenwegen. Immer mit dabei sind grandiose Fernsichten, stimmungsvolle Sonnenuntergänge, ein weiter Blick in den Gäuboden. An klaren Tagen erhebt sich die Alpenkette vom Dachstein bis zur Zugspitze am Horizont. Der Weg geht durch die sogenannte „Hölle“ und den Felsenpark bei Falkenstein nach St. Englmar. In den sonnigen nach Norden hin auf-steigenden Hängen und Mischwäldern des Vorwaldes stellt sich der Wanderfrühling sehr bald ein. Ob Narzissen, Maiglöckchen oder Apfelblüte, wer auf der Rusel, dem Hausberg Deggendorfs, in den Lallinger Winkel blickt, sieht die Sonnenseite des Bayerischen Waldes. Diese Region liegt klimatisch so günstig, dass die Vegetation üppiger, fruchtbarer und schon früher dran ist als anderswo.
Der Goldsteig führt durch den Sonnenwald zu den Berghängen des Brotjacklriegels und dann hinein in das Ilztal, entlang der „Schwarzen Perle“ Ilz bis Passau.

 

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